· 

Die Prophezeiungen des Nostradamus verstehen lernen

Hat Nostradamus die Zukunft vorher gesagt? Die Einen sagen nein, die anderen ja. Ich behaupte: bisher weiß das niemand.

 

Aufgrund eines Erlebnisses, welches ich vor vielen Jahren hatte und über das ich auf meiner Webseite schreibe  (Nostradamus), gehe ich seit Jahrzehnten in größeren Abständen dieser Frage nach. Immer wieder habe ich zwischendurch aufgegeben, weil mir dieses Unterfangen aussichtslos erschien, aber immer wieder habe ich damit auch wieder angefangen.

Zumindest im Moment verwende ich ausschließlich die Ausgabe von Wien, weil ich diese schon seit langer, langer Zeit als Kopie zu Hause habe. Doch nicht nur deshalb.

 

Die Ausgabe enthält 353 Vierzeiler.

Obwohl er von jeweils 100 Vierzeilern spricht. In einer späteren Ausgabe wurden die fehlenden Vierzeiler ergänzt, sodass es schließlich dann doch 100 wurden. 

 

Gehört nun der nächste Teil zum ersten dazu, oder hat ein Teil mit dem anderen nichts zu tun?

 

Nostradamus hat sich die  Mühe gemacht, sein Buch mit einem Privileg zu versehen. Ich würde sagen, dass entspricht ungefähr einer ISBN Nummer. Das heißt, damit soll gewährleistet werden, dass es ein Original ist und keine Fälschung. Aber ist das wirklich so?

Es gibt zwei Ausgaben, die angeblich am selben Tag, in derselben Druckerei hergestellt wurden. Was total absurd ist. Im Jahr 1555 war das Drucken von Büchern noch eine Kunst und sehr aufwändig. Da ich nur diese eine Ausgabe zur Hand habe, die ich für die Originalausgabe halte, kann ich keinen direkten Vergleich herstellen. Das haben schon andere vor mir gemacht. Einige Forscher meinen, die Ausgabe in Albi sei die erste, weil in ihr viele Fehler zu finden seien. Gerade das spricht aber meiner Meinung nach dagegen. Ich glaube nicht, dass die Wiener Ausgabe eine korrigierte Ausgabe derjenigen von Albi ist. Eher denke, die Ausgabe von Albi ist eine schlechte Kopie. Warum sollte ein und derselbe Verlag zwei Ausgaben desselben Buches am selben Tag, bzw. in demselben Jahr drucken? Fehler zeigen, dass etwas nachlässig gemacht wurde. Beide Ausgaben weisen Fehler auf, aber diese stimmen nicht miteinander überein, so viel ich den Texten anderer Nostradamus Forschern entnehmen konnte.

 

Auf jeden Fall unterscheiden sich die beiden Ausgaben voneinander, wenn auch nur geringfügig. Ob ein Privileg tatsächlich vor einem Raubdruck schützen konnte, kann ich nicht mit Sicherheit beantworten, aber ich glaube es nicht.

Ein Unterschied ist deutlich sichtbar. Das hier ist die Ausgabe, die in der österreichischen Nationalbibliothek aufbewahrt wird.

Vielleicht wollte Nostradamus die Überschrift so, wie sie schließlich geworden ist. Vermutlich eine Spezialanfertigung.

Ich nehme an, das hier ist die andere Ausgabe, die in Albi zu finden ist. Ich habe das Foto nur aus dem Internet. Dieser Unterschied spricht für die Wiener Ausgabe als Original. Die Buchstaben für die Überschrift scheinen extra angefertigt worden zu sein. Perfekt wirken sie nicht gerade. Ein Fälscher hätte sich die Arbeit sicher nicht gemacht, er hätte die bereits vorhandenen Buchstaben verwendet, so wie das in der Ausgabe von Albi zu sehen ist.

Für Fälscher war es sicher wichtig, das "richtige" Datum zu verwenden, weil der Text unbedingt vor dem Ereignis liegen musste. Nun wusste man zwar nicht, welcher Ereignisse nun konkret gemeint waren, aber ich denke: sicher ist sicher!!!

 

Viele Fremde, aber auch sein Sohn hatten Interesse daran, das Werk am Leben zu erhalten, weil es sich gut verkaufte.

 

Der Text sollte zumindest scheinbar noch zu Lebzeiten des Herrn Nostradamus erschienen sein, um überzeugend zu wirken, sofern sich das irgendwie machen ließ. Nostradamus starb am 2. Juli 1566. 11 Jahre nach dem Erscheinen seines bis dahin wichtigsten Buches. Alles was nach diesem Datum gedruckt wurde, geschah also sicher ohne seine Kontrolle. Aber war er vor diesem Datum auch noch in der Lage, weitere Verse zu verfassen, oder den Druck seiner Bücher zu beaufsichtigen? Mit Sicherheit kann man das nicht sagen.

 

Nostradamus starb mit 62 Jahren angeblich an einem Herzinfarkt, oder Asthma-Anfall in Folge seiner Wassersucht. Er hatte seit Jahren an chronischer Gicht gelitten, die zu Nierenversagen führte. Angeblich hatte er seinen Tod vorher gesagt, was man leider nicht überprüfen kann. Seine Anhänger/innen neigten und neigen bis heute zur Legendenbildung und schriftlich scheint er nichts in dieser Hinsicht längere Zeit davor, hinterlassen zu haben. Es ist müßig, sich darüber den Kopf zu zerbrechen.

Dieses Buch verwendet dasselbe Bild, wie das Buch aus dem Jahr 1555, obwohl es sich um einen anderen Verlag handelt und auch viel später gedruckt wurde. Bilder kopieren scheint also nicht sehr schwierig gewesen zu sein. Als dieses Buch erschien, lebte Nostradamus nicht mehr.

 

Der Text wurde in späteren Ausgaben nur minimal verändert, aber die Schreibweise blieb nicht gleich. Bei den alten Ausgaben wurde auf Buchstaben verzichtet, die doppelt vorkommen, so wie das auch früher im Deutschen üblich war. Man schrieb eine Wellenlinie auf den Buchstaben, um damit seine Verdoppelung anzuzeigen, oder auf den Buchstaben davor, um zu zeigen, dass danach ein N, oder ein M folgen würde. Das war insofern sinnvoll, als man sich damit viele Lettern ersparen konnte. Statt 2x N, konnte man 1x N mit Wellenlinie setzen. Zeichnungen wurden wiederholt verwendet, weil man sie per Hand herstellen musste. Es wäre ein zu großer Aufwand gewesen, sie für jedes neue Buch neu herzustellen. Deshalb kommen in verschiedenen Büchern immer wieder die gleichen Bilder vor.

 

Sie zu kopieren war leichter, als selbst welche zu machen. Bei Raubdrucken wird es deshalb Kopien gegeben haben. Fotokopieren konnten die Leute damals ja noch nicht.

Die Wiener Ausgabe enthält zwei wesentliche, auffällige Fehler.

 

Der 2. Teil der Centurien hat die Nummer 12 doppelt.

Dafür fehlt die Nummer 17, wodurch der Fehler wieder insofern ausgeglichen wird, als trotzdem nur 100 Vierzeiler enthalten sind. 

Was die Nummer 17 betrifft, habe ich ein seltsames Verhältnis zu dieser Zahl. Irgendwie verblüffend, dass ausgerechnet die 17 eingespart wurde.

 

Ob es sich bei scheinbaren Fehlern um Absicht, oder um echte Fehler handelt, kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Nostradamus könnte damit auch etwas Bestimmtes auszudrücken versucht haben.

Beim 3. Teil ist die obere Zierleiste verkehrt herum angebracht worden und es fehlt das R bei Nostradamus. Dort steht: Nostadamus. Solche Fehler dürften eigentlich nicht passieren. Vielleicht war der Drucker betrunken?

Wie man an diesen Beispielen auch erkennen kann, wird U zu V und es gibt zwei verschiedene S. Auch das gab es früher im Deutschen. Abgeschafft wurde es in beiden Sprachen. Man kann also grundsätzlich davon ausgehen, dass Texte mit Wellenlinie über den Buchstaben und V statt U, sowie U statt V und zwei verschiedene S, älter sind, als Texte, wo dies nicht vorkommt.

 

Auf diesen Seiten findet man einiges über Nostradamus und über seine Werke. Darauf werde ich zu einem späteren Zeitpunkt näher eingehen.

Jean Claude Pfändler und Mario Gregorio über Nostradamus

Kommentar schreiben

Kommentare: 0