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Der Waldfriedhof in Kaltenleutgeben

Jeder Friedhof hat seine eigene Atmosphäre. Manche Friedhöfe wirken heimelig, andere gruselig und manche eiskalt. Der kleine Waldfriedhof in Kaltenleutgeben, Niederösterreich, wirkt auf mich beruhigend, fast schon die Stimmung aufhellend. Natürlich spielt es auch eine Rolle, wann man ihn besichtigt. Bei Sonnenschein hat er etwas Fröhliches an sich, bei Nebel fühlt man sich fast schon von einer feinen Decke eingehüllt und beschützt. Da ist nichts Gruseliges, Erschreckendes.

(Fotos vom Waldfriedhof. Man sieht sehr schön wie nah der Friedhof an den Wald grenzt.))

Er liegt zwar nicht wirklich mitten im Wald, denn es führt eine Straße hin, aber doch angrenzend an einen Wald, der einen beeindruckenden Hintergrund bietet. Er befindet sich am Marienweg.

 

So kleine Friedhöfe habe ich bisher nur selten gesehen. Dabei ist er offenbar doch groß für diesen kleinen Ort. Ursprünglich befand er sich nämlich ganz woanders. Es gab sogar zwei Orte. Der erste befand sich direkt bei der Kirche, der zweite ungefähr bei der Berggasse. Erst  1874 wurde der neue „Waldfriedhof“  neben der „Stierwiese“  angelegt. Was mit den Toten der alten Friedhöfe passiert ist, darüber schweigt die Chronik. Da bei Aushubarbeiten an den Stätten der alten Friedhöfe Gebeine ausgegraben wurden, hat man sich vermutlich um die noch vorhandenen Leichen nicht gekümmert.

Der Friedhof ist gepflegt. Aufpassen muss man nur wenn man geht. Denn das Tor darf man auch keinen Fall offen lassen, weil sonst die Rehe die Blumen fressen. Was schon mehrmals passiert ist. Ich glaube abgesehen davon gab es bisher auf diesem Friedhof noch keinen Vandalismus.

 

Es ist ein Ort, an welchem man sich wohl fühlen kann, obwohl man sich mitten unter vergrabenen Leichen befindet. Da ist nichts gespenstisches, vor dem man sich fürchten muss. Obwohl - so genau kann man es auch nicht wissen. Vielleicht sollte man einmal des nachts durch den Friedhof spazieren und nach Gespenstern Ausschau halten?

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